Appenzell hat einen Gladiator. Und was für einen: Sein Geld verdient er durch sein vielseitiges Mundwerk, er ist 183 Zentimeter gross, 72 Kilo schwer, trägt am ganzen Körper Tätowierungen und nennt sich Marco Fritsche. Der sympathische Trendsetter aus Appenzell hat in seiner Karriere schon so manche Stationen durchlaufen. Nun kommt aber eine ganz neue Herausforderung auf ihn zu: Am 31. Mai wird sich der 32-Jährige in der Kreuzbleichehalle in St.Gallen am Thaibox-Event mit dem Rapper Gimma prügeln. Das alles ohne jegliche Polizei - jedoch für einen guten Zweck. Das Geld wird in die Schweizer Sporthilfe fliessen. Unsere Zeitung wollte nun vom Gladiator wissen, was sein Rezept gegen Veilchen ist und welche Schlagzeile er am Tag danach gerne über sich lesen möchte.
Und, haben Sie Ihr Training bereits aufgenommen?
Marco Fritsche: In
den letzten zwei Wochen war ich bereits mehrere Male im
Training. Zurzeit feile ich noch an meiner Fitness, bevor ich
dann das Box-Training aufnehme. Schliesslich möchte ich ja nicht
als völliger Idiot im Ring stehen. Meine einzigen
Kampferfahrungen sind die Filme «Rocky I» bis «Rocky VI».
Wie schätzen
Sie Ihren Gegner Gimma ein?
Er ist ein Brocken
der härteren Sorte. Schliesslich ist er auch geschlagene 20
Kilos schwerer als ich und sein Punch wird dementsprechend hart
sein. Ich sehe das ganze wie David gegen Goliath – nur leider
bin ich David. Ich hoffe allerdings, dass es so ausgeht wie in
der Legende. Doch, wer verbal austeilen kann, sollte auch
einstecken können. Dazu bin ich bereit.
Mit welcher
Taktik werden Sie Ihren Konkurrenten ausstechen?
Ich hoffe, ihn
durch Geschwindigkeit schlagen zu können. Eine genaue Taktik
muss ich mir jedoch erst noch ausdenken, wenn ich dann mit einem
Profi das Boxtraining aufnehme.
Beim ersten
Anblick der Portraits würde man sagen, Gimma wird sie im
Handumdrehen in wenigen Sekunden besiegen. Was spricht dagegen?
Appenzeller werden
gerne unterschätzt – das sollte man aber nicht.
Welche
Schlagzeile möchten Sie nach dem Kampf über sich lesen?
Fritsche hat
überlebt! Gimma nimmt die Sache sehr ernst und daher ist in
diesem Zusammenhang das Überleben alles was zählt. Ehrlich, ich
bin mit diesem Ergebnis bereits zufrieden.
Kennen Sie
Rezepte gegen blaue Flecken?
Koteletts oder
rohes Fleisch auflegen, das soll helfen. Aus früheren Zeiten
weiss ich auch, dass gegen Knutschflecken, welche gleicher Natur
sind, die elektronische Zahnbürste gute Dienste leistet. Dies
helfe gegen Blutergüsse. Aber ich muss schon sagen, dass ich
mich im Falle eines blauen Flecks etwas geehrt fühlen würde.
Denn er wäre ja nicht ganz ohne.
Nehmen wir an,
sie tragen ein schönes Veilchen davon. Werden sie danach stolz
damit bei Tele Ostschweiz auftreten, oder werden sie es
überschminken lassen?
Wenn ich so ein
schön grosses Veilchen hätte, könnte man das schlecht
überschminken. Es wäre sogar noch ein super Einstieg in meine
Sendung, so wüsste ich, worüber ich reden könnte.
Ausserdem werde ich gnadenlos zu dieser Kriegsverletzung stehen.
Ausserdem werde ich gnadenlos zu dieser Kriegsverletzung stehen.
Zu welchem Song
werden sie einlaufen?
Gimma wird seine
eigene Hymne schreiben. Ich dachte anfänglich einmal an «Eye of
the Tiger». Passender wäre jedoch der Einlauf zur Volksmusik.
Leider habe ich aber nichts am Hut mit Musik, geschweige denn
selbst zu musizieren. Ich könnte lediglich noch etwas mit meiner
Klarinette spielen, das ist aber auch schon alles. Wer weiss,
vielleicht rettet mich Simon Enzler noch mit einer eigenen
Hymne.
Stellen Sie
sich vor, Fäuste wären verboten. Wer könnte wen am Besten «zu
Boden quatschen»? Sie oder eher der Rapper?
Das wäre eine
Patt-Situation. Auch Gimma ist verbal sehr geübt. Geht es ums
«viel Reden», ich würde als Gewinner aus dem Ring steigen -
garantiert.
Andere Kämpfer
treten unter Namen wie «The Warrior» oder «Dr. Eisenfaust» auf.
Was wäre Ihr ultimativer Kampf-Name?
«Dä Fritsche», das
reicht. Das ist Ansage genug für meinen Gegner.
Ich überlasse
Ihnen das letzte Wort (Gimma wird das lesen)
:
Das A und O ist
Fairness. Egal wie der Kampf ausgeht, ich hoffe, dass ich im
Anschluss mit Gimma noch ein Appenzellerbier trinken kann.